„Taktik wie im Teamsport“: Director Construction Patrick im Interview

Director Construction Patrick Walter EIGENSONNE
„So stemmen wir unser Wachstum: Wir passen unsere Taktik jede Woche an – wie im Teamsport!“
– Patrick Walter, Director Construction

Hallo Patrick, wer bist Du und was machst Du bei EIGENSONNE?

Hey, mein Name ist Patrick Walter. Ich bin als Director Construction seit November 2022 bei EIGENSONNE. Vorher habe ich das Unternehmen schon mehrere Monate als Freiberufler beraten.  

Du kennst EIGENSONNE also sehr gut?

Ja, ich habe mit einem der Gründer gemeinsam studiert. Und später sogar meine eigene Photovoltaik PV-Anlage von EIGENSONNE gekauft. 

Das freut uns! Immer noch zufrieden mit Deiner PV-Anlage?

Ja, läuft auch nach fünf Jahren immer noch tipptopp. 

„Director Construction“ – darunter kann sich vielleicht nicht jeder etwas vorstellen. Gib uns doch bitte mal einen Einblick in Deine tägliche Arbeit.

Ich verantworte die Handwerksorganisation bei EIGENSONNE. Die Handwerkenden, vor allem Dachdecker und Elektriker, bilden den größten Bereich bei uns. Zudem sind wir in fast ganz Deutschland aktiv. Neben den mehr als 20 Teams auf den Baustellen kommen noch weitere Abteilungen im Büro hinzu: Training, Einsatzplanung und unser administratives Back Office zum Beispiel. All diese Menschen und unsere zahlreichen Bauprojekte gilt es zu organisieren.

Klingt viel für einen Menschen …

Zum Glück habe ich eine gute Struktur vorgefunden, als ich die Position übernahm. So haben wir tolle Führungskräfte vor Ort und im Berliner Büro, die in den einzelnen Regionen die Mitarbeitenden und unsere Solarprojekte betreuen. 

Also immer viel zu tun. Wie sieht denn ein ganz normaler Arbeitstag für Dich aus?

(lacht) Sowas gibt’s nicht! Jeder Tag ist anders und bringt neue Herausforderungen. Natürlich auch durch das sehr schnelle Wachstum von EIGENSONNE. Wir begrüßen jeden Monat viele neue Kolleginnen und Kollegen. Kann sich sicher jeder vorstellen: Unsere Organisation wächst und damit verändern sich Dinge. So wachsen auch die Aufgaben kontinuierlich – Langeweile kommt nie auf.

Dazu kommt natürlich das Risiko durch das Wetter: Wir schicken unsere Leute nicht aufs Dach, wenn die Witterung sie gefährdet. Daher sind wir ständig am Planen und Umschichten, um möglichst schnell alle PV-Anlagen auf die Dächer zu bekommen.

Und in der Praxis …

… bin ich von früh morgens bis spät abends in Meetings. Zudem erhalte ich jeden Tag unzählige Nachrichten aus ganz Deutschland. Bei mehr als 140 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in meinem Bereich gibt es viele Themen. Darin liegt auch eine Herausforderung: An all den Themen und unseren Leuten vor Ort dranbleiben.

Wie baust Du diese Brücke zwischen Büro und Baustelle?

Es ist wirklich entscheidend, den Kontakt zu allen Mitarbeitenden zu halten. Unsere regionalen Teams arbeiten weitgehend autonom und sehr selbstständig. Dennoch ist es mir wichtig, dass sich niemand allein gelassen fühlt. Auch deswegen bin ich regelmäßig unterwegs zu unseren Baustellen. Alle unsere Führungskräfte im Bereich Construction, also auch ich, besuchen regelmäßig unsere Baustellen. Dabei treffen wir unsere Teams vor Ort und helfen bei Problemen. Zugleich berichten wir aber auch an die Handwerkenden: Welche Weichen werden in der Zentrale in Berlin gestellt? Wohin geht die Reise? Was gibt es Neues? 

„Unsere Handwerker und Handwerkerinnen haben häufig die besten Ideen, wie die Arbeit noch besser und effizienter laufen kann.“ 
– Patrick Walter, Director Construction

Warum ist Dir das wichtig?

Es ist eine Frage des Respekts und der Wertschätzung. Zugleich schaffen diese persönlichen Treffen ein besseres Verständnis füreinander. Das wiederum gibt uns die Möglichkeit, uns immer weiter zu verbessern. Wenn es draußen bei unseren Teams hakt, braucht es den Blick auf die Menschen, die Prozesse und die Baustelle vor Ort. Dort liegt oft auch schon die Lösung: Unsere Handwerker und Handwerkerinnen haben häufig die besten Ideen, wie die Arbeit noch besser und effizienter laufen kann. 

Und dank dieser guten Verzahnung von Experten im Büro und vor Ort halten wir unser Qualitätsversprechen.

Wie setzen wir das EIGENSONNE Qualitätsversprechen in der Praxis um?

Zum Beispiel dank unserer Technischen Betriebsleiter. Das sind allesamt Elektromeister und Elektromeisterinnen, die bei jeder PV-Anlage noch einmal eine Abnahme machen.

Bei jeder EIGENSONNE  PV-Anlage erfolgt eine Abnahme durch einen Elektromeister?

Ja, und das machen nicht alle Anbieter so. Unsere Technischen Betriebsleiter nehmen wirklich jede PV-Anlage noch einmal einzeln ab. So erfüllen wir unser Qualitätsversprechen an unsere Kundinnen und Kunden. Wir handwerken immerhin wortwörtlich am Zuhause der Leute – da muss Vertrauen herrschen und wir müssen die Qualität gewährleisten.

Wie waren Deine ersten Monate bei EIGENSONNE?

Die waren super! Es macht tierisch viel Spaß, bei EIGENSONNE zu arbeiten. Ich bin überwältigt von den vielen netten, inspirierenden Kolleginnen und Kollegen. Wir haben ein durchweg sehr motiviertes Team. Das brauchen wir auch angesichts des Wachstums, das wir anstreben.

Für mich selbst war die Einarbeitung intensiv: So viele Prozesse, so viele neue Menschen, unendlich viele Kleinigkeiten. Es kostet viel Energie, sich reinzufuchsen in so ein Puzzle. Das war am Anfang zeit- und energieraubend, aber jetzt sehe ich das Bild in immer mehr Details und kann es mitgestalten. 

Was hat Dich überrascht?

Die enorme Geschwindigkeit, in der die Dinge vorangetrieben werden. Es gibt ein Problem? Gemeinsam suchen wir die Lösung und setzen sie direkt auch um. Wir bei EIGENSONNE sind sehr lösungsorientiert und schnell, noch mehr als ich vorher gedacht hatte. 

Du hast uns ja schon zuvor freiberuflich unterstützt. Wie hat Dein Wechsel in eine feste Anstellung und die Position an der Spitze des Handwerks bei EIGENSONNE Deine Perspektive verändert? 

Einige Erwartungen wurden bestätigt: Das nette Team, die tollen Menschen bei EIGENSONNE, wie viel Freude mir die Arbeit macht. 

Natürlich hatte ich vorher den Blick von außen. Jetzt habe ich viel tiefere Einblicke. Standen vorher eher strategische Themen für morgen und übermorgen im Fokus, bin ich nun mittendrin und im Jetzt. Ich stehe quasi mitten im Maschinenraum: Manches hat mich überrascht, vieles davon positiv, und anderes werden wir gemeinsam feinjustieren.

Das ist aus meiner Sicht ja die schöne Herausforderung bei einem jungen Unternehmen auf einem boomenden Markt und mit enormem Wachstum: Es gibt viel zu gestalten und aufzubauen. Und das ist genau, was ich tun will. 

2022 war geprägt von Fachkräftemangel und Problemen bei der Materialverfügbarkeit. Was wird 2023 in Deinem Bereich das große Thema?

Die Materialverfügbarkeit ist deutlich besser geworden, auch dank der tollen Arbeit der Kollegen in der Beschaffung. Der Knackpunkt für unser Wachstum und den Bau von noch mehr  PV-Anlagen ist und bleibt der Fachkräftemangel. 

Wir planen, dieses Jahr dreimal so viele  PV-Anlagen wie im vergangenen Jahr zu bauen. Das geht nur, indem wir unsere Teams noch besser unterstützen und noch effizienter einsetzen. Ebenso entscheidend ist die Gewinnung neuer Kolleginnen und Kollegen. Recruiting von Handwerkenden ist unsere große Herausforderung – wir wollen in den kommenden Monaten mehr als hundert neue Stellen auf den Baustellen besetzen. 

Spielen Quereinsteiger*innen hierbei eine Rolle?

Absolut! Wer eine abgeschlossene Ausbildung hat, gerne mit anpackt und höhentauglich ist, ist bei uns richtig für die dachseitige Montage. Leichter ist es schon, „Dach-Erfahrene“ wie Dachdecker und Zimmerer einzuarbeiten. Die können schnell aufs Dach und mithelfen. Aber auch alle anderen machen wir fit für den Job auf dem Dach. Dafür haben wir auch unsere Trainingsabteilung. 

Wir legen viel Wert auf die Arbeitssicherheit, deshalb gibt es bei uns immer eine medizinische Untersuchung: Der Check auf Höhentauglichkeit bei unserem Betriebsarzt ist für jeden Pflicht, der „unseren Kunden aufs Dach steigen“ will. 

Wir haben über 30 offene Stellen und 1 gemeinsame Mission.

Ein Extra-Check auf Höhentauglichkeit, ist das üblich in der Branche?

Ich denke nicht, leider. Aber wir achten generell sehr stark auf die Arbeitssicherheit. Die Gesundheit und Sicherheit unserer regionalen Montageteams ist uns sehr wichtig. Darum bieten wir viele und regelmäßige Schulungen. Darum hat jeder Kollege seine persönliche Schutzausrüstung. Und darum rüsten wir auch ein, wo es nur geht, um das Risiko zu minimieren.

Das ist uns wichtig und nebenbei auch gut für die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden. Für mich persönlich ist auch Arbeitssicherheit eine Frage von Wertschätzung und Kollegialität.

Wie steht es um die offenen Stellen für Elektriker*innen?

Für diese Stellen ist gesetzlich eine abgeschlossene Ausbildung vorgeschrieben – und das ist auch gut so. Wir suchen derzeit sehr viele neue Elektriker und Elektrikerinnen in ganz Deutschland, die gemeinsam mit uns für die Energiewende anpacken.

2023 hast Du also viel vor: 100 neue Handwerkende werden uns innerhalb weniger Monaten verstärken. Wie verändern die vielen neuen Kolleg*innen Deine Arbeit?

Manche Teams werden verstärkt, andere neu gegründet. Und wir werden noch robuster bei Fluktuation. Die kennen wir ja schon: Unsere Handwerker ziehen auch mal um, dennoch wollen wir sie sehr gerne bei EIGENSONNE halten. Sie erwartet dann ein neues Team in ihrer neuen Heimat. Oder jemand möchte künftig lieber im Bereich Training arbeiten oder steigt zur Teamleitung auf. 

Vieles wird durch unsere Neuen besser werden: Unsere Kunden bekommen noch schneller eigenen Solarstrom vom Dach, denn wir können noch flexibler arbeiten. 

Gleichzeitig schaffen wir parallel neue Strukturen. Wir haben bei EIGENSONNE viel Gestaltungsspielraum. Jeden Tag lernen wir dazu und nichts ist in Stein gemeißelt.

Ich vergleiche das gerne mit der Taktik einer Sportmannschaft: Handwerk gut zu organisieren ist wie Teamsport. Wer sich nicht jede Woche an das Wetter, die Gesundheit seiner Leute und die Herausforderungen durch das schnelle Wachstum der Branche und von EIGENSONNE anpasst, verliert. Diese Flexibilität zeichnet uns als Unternehmen aus. Unsere Jungs und Mädels im Feld auf dem Bau wissen trotzdem ganz genau, woran sie sind und wo sie arbeiten werden. 

Neben Leuten, die direkt in die Montage von Solaranlagen einsteigen, brauchen wir auch weitere Führungskräfte, damit alles weiterhin reibungslos läuft. Rekrutiert Ihr die eher aus dem vorhandenen Team oder lieber extern mit Erfahrung?

Ganz klar beides! Wir suchen neue qualifizierte Menschen von außen, die ihre Expertise und Schwung mitbringen.

Wir gucken aber auch auf unsere eigenen Leute: Wir wollen Perspektiven und Chancen bieten. So sind schon viele Handwerker aus dem Feld ins Büro gewechselt. Die Kolleginnen und Kollegen unterstützen uns jetzt im Training, in der Planung, im Service und anderswo.

Wenn jemand Interesse hat, sich weiterzuentwickeln, haben wir ein offenes Ohr dafür. Wir fördern das sehr, durch einen kurzen Draht in alle Abteilungen und durch unsere internen Weiterbildungen. 

Wie bringst Du Dich ein, damit wir diese gewaltige Herausforderung des Recruitings von mehr als 100 Handwerkern schaffen? 

Meine Teams liefern die wichtigen Parameter: Wo brauchen wir Leute? Wo können wir noch wachsen? Dabei arbeite ich mit verschiedenen Abteilungen eng zusammen, zum Beispiel den Recruiterinnen vom People Team oder den Fachleuten vom Marketing, die steuern, wie viele Anfragen in welcher Region reinkommen. 

Der Knackpunkt ist doch der: Handwerker haben in der Regel kein Problem, einen Job zu finden. Für uns als Arbeitgeber lautet die Devise also: Attraktivität und Erwartungsmanagement. Die Leute sollen zu uns kommen wollen und dann auch wissen, was sie erwartet. Deswegen sind die Trainer aus dem Bereich Construction auch in allen Vorstellungsgesprächen für unseren Bereich dabei. Wir prüfen nicht nur die fachliche Qualifikation, wir stellen auch unsere Prozesse vor und liefern Einblicke in das Miteinander in den Teams. Wir wollen unsere Mitarbeitenden bei EIGENSONNE weiterentwickeln und halten!

Ein wichtiger Baustein Deiner Position ist auch die Führung von Mitarbeitenden. Was bedeutet für Dich gute Führung?

Transparenz, wo es nur möglich ist, fällt mir da als Erstes ein. Ich berichte zum Beispiel immer, was die anderen Teile der Firma bewegt. Das kommt gut an, denn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen involviert sein. Wir verstehen uns als ein Team, wir alle zusammen. Das fördert unsere Kooperation als ein großes Ganzes, von dem manche auf dem Dach und andere halt am Computer arbeiten.

Wie schon erwähnt, ist mir persönliche Wertschätzung sehr wichtig. Ich interessiere mich für meine Kolleginnen und Kollegen als Menschen. Ich höre zu, ich lerne von ihnen, ich biete Hilfestellung. So sorge ich dafür, dass sie alles Nötige haben und wissen, sie werden gehört.

Wie gehst Du mit Konflikten in der Belegschaft um?  

Natürlich gibt es auch mal Probleme, das ist normal bei den Anforderungen der täglichen Arbeit und auch der direkten Art unserer Kollegen auf dem Bau. Diese offene Mentalität bietet aber auch die Lösung: Gibt es Ärger, reden alle offen und auf Augenhöhe miteinander. Bei Bedarf schalten wir Führungskräfte uns ein, als Mediatoren. 

Wie genau sieht das aus, wenn unsere Führungskräfte Konflikte in den Montageteams schlichten?

Die Herausforderung liegt in der räumlichen Entfernung. Aber bei größeren Problemen muss man raus und manchmal halt drei Stunden im Auto sitzen. Dafür erreicht man aber etwas im persönlichen Gespräch. 

Wir fahren hin, drehen eine Runde mit den Jungs und reden. Oder wir setzen uns alle an einen Tisch und klären das. Ganz entspannt, ehrlich und kollegial, so wie wir hier bei EIGENSONNE ticken.

„Ganz ehrlich“ – gilt das auch gegenüber Vorgesetzten?

Unbedingt! Ich selbst kann viel lernen und habe zugleich einiges anzubieten. Deshalb lege ich Wert auf eine gute Kommunikation und Feedback. Ich biete gerne Feedback an, fordere es aber auch für mich ein, um noch besser zu werden. 

Ihr seid als Führungskräfte also nah dran am täglichen Geschehen. Ist Dir das auch persönlich wichtig?

Absolut, das ist uns allen sehr wichtig. Wenn die Kollegen ein Thema haben, nehmen wir es ernst und lösen es. Diese Achtsamkeit und gelebte Wertschätzung ist das Wichtigste, auch für unsere Kolleginnen und Kollegen auf den Baustellen. Sie alle tragen unheimlich viel zum Erfolg des Unternehmens bei. Ob Kälte oder Regen, sie sind bei jedem Wetter auf den Dächern unterwegs und geben alles. Da wollen wir auch etwas zurückgeben. Deswegen bieten wir auch jedem eine faire Bezahlung und gute Konditionen, Weiterbildungen und Aufstiegschancen.

Danke für das spannende Gespräch, Patrick! 

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