Entwicklung der Strompreise in Deutschland 2023

Seit der Jahrtausendwende sind die Strompreise in Deutschland enorm angestiegen. Im Jahr 2000 zahlten Haushalte bei einem jährlichen Verbrauch von 3.500 kWh noch rund 14 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh). Anfang 2023 liegt der Strompreis bereits bei schwindelerregenden 48 Ct/kWh.

Woran dieser Anstieg liegt, was in Zukunft zu erwarten ist und was Du tun kannst, um unabhängiger von steigenden Energiekosten zu werden, erfährst Du in diesem Artikel.

Deutschlands Strompreise 2023 und ihre Gründe

Die Grafik spricht für sich: Die Strompreise in Deutschland steigen seit Jahren. Anfang 2023 legte der Strompreis noch einmal einen ordentlichen Sprung hin und stieg von rund 40 Ct/kWh im 2. Halbjahr 2022 auf 48,12 Ct/kWh (BDEW). Das ist eine Steigerung von beeindruckenden 20 %.

2023 erreichte der Strompreis für private Verbraucher*innen den Rekordwert von 48,12 Cent pro Kilowattstunde.

Die Gründe für den starken Anstieg sind vielfältig, wenn auch der Krieg in der Ukraine besonders hervorzuheben ist. Strom wird nämlich zum Teil aus Erdgas produziert. Da die Preise für Gas im Zuge des Ukraine-Kriegs explodierten, stiegen auch die Preise an der Strombörse – denn der Börsenpreis von Strom richtet sich nach der teuersten Herstellungsart.

Anfang 2023 stiegen die Kosten für Beschaffung und Vertrieb des Stroms um weitere 25 % gegenüber dem 2. Halbjahr 2022. Sie machen nun über die Hälfte des Strompreises für Haushalte aus. Laut BDEW sind die Gründe hierfür die stark gestiegenen Energiepreise im Großhandel und die Tendenz zur langfristigen Beschaffung im Voraus bei Haushaltstarifen. Auch hier ist der Krieg also ein entscheidender Kostentreiber. 

Eine Rolle spielt auch die derzeitige Lage in Frankreich: Weil dort einige Kernkraftwerke gewartet werden, kaufen die Franzosen bei uns Strom. Die Nachfrage steigt und wirkt sich so auf die Preise aus. Weitere Gründe für die Entwicklung der deutschen Strompreise sind die Anhebung der Netzentgelte für den Ausbau der Stromnetze um 4 % in 2022 sowie die Abschaltung dreier Atomkraftwerke Ende 2021. Auch die Verbesserung der Pandemielage, die mit einem Aufschwung in der Industrie und entsprechend höherer Nachfrage einhergeht, spielt eine Rolle.

Der Strompreis im europäischen & internationalen Vergleich

Es täuscht nicht: Strom ist hierzulande wirklich teuer! Auch im europäischen Vergleich belegt Deutschland eine Spitzenposition. In absoluten Werten gesehen landete Deutschland 2022 mit seinen hohen Strompreisen für Haushalte auf Platz 2 beziehungsweise 3 der europäischen Länder (Statista). Der genaue Platz auf dem Treppchen hängt davon ab, wie viel Jahresverbrauch man zugrunde legt. Den teuersten Strom gibt es in Dänemark.

Im weltweiten Vergleich führen ebenfalls Dänemark und Deutschland die Liste an. Was dabei nicht vergessen werden sollte, ist die unterschiedliche Kaufkraft in den Ländern. Berücksichtigt man die vergleichsweise hohe Kaufkraft in der Bundesrepublik, landen wir etwas weiter unten auf der Liste. In einer entsprechenden Studie von Ende 2021 belegte Deutschland aber immerhin noch den 15. Platz aller Länder weltweit – Elektrizität ist in Deutschland also wirklich nicht gerade erschwinglich.

Warum wird Strom generell immer teurer?

Der Strompreis setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen:

  • Steuern & Abgaben
  • Beschaffung & Vertrieb
  • Netzentgelte 

Dass die Strompreise seit der Jahrtausendwende steigen, liegt vor allem an den staatlichen Bestrebungen, die Energiewende voranzutreiben. Dadurch wurden die Steuern und Abgaben in den letzten Jahren immer weiter erhöht. Insbesondere die EEG-Umlage bewegte sich in den letzten Jahren auf einem hohen Niveau und machte bisweilen über 23 % des Strompreises aus. Sie wurde 2022 abgeschafft. Dass die Kosten für Strom dennoch weiter steigen, zeigt die große Wirkung des Kriegs gegen die Ukraine.

Auch Netzentgelte und der Vertrieb des Stroms wurden seit 2000 teurer. Immer wieder in der Kritik steht aber auch die Preispolitik der Stromanbieter. In der Vergangenheit gab es immer wieder Grund zur Annahme, dass Preissenkungen am Großmarkt nicht ausreichend an die Endverbraucher weitergegeben wurden. 

So setzt sich der Strompreis aktuell zusammen: Rund ein Viertel macht in Deutschland der Staatsanteil aus, sprich Steuern und Abgaben. Über die Hälfte entfallen auf die Erzeugung und den Vertrieb des Stroms und weitere knapp 20 % auf Netzentgelte inklusive Messungen.

Wie geht es weiter?

Eine Entspannung der Lage ist vorerst nicht zu erwarten. Laut Handelsblatt haben die Stromanbieter 2022 zu sehr hohen Preisen einkaufen müssen, weshalb sie sinkende Großhandelspreise für eine Weile nicht direkt an die Verbraucher weitergeben können. Generell erwarten Expert*innen, dass die Strompreise in den kommenden Jahren nicht auf das Niveau vor dem Ukraine-Krieg sinken werden. Das liegt auch daran, dass der Windkraftausbau weiterhin stockt.

Wie werde ich unabhängiger von Energiepreisen?

Was kannst Du als Verbraucher tun? Wie schützt Du Dich vor unvorhersehbaren Preissprüngen?

Vergleichsportale raten gerne zum Stromanbieterwechsel: Weg vom teuren Grundversorger zu einem preiswerteren Anbieter. Das ist in jedem Fall ein sinnvoller Schritt. Jedoch bewegen sich die Preise auch bei den günstigsten Anbietern auf einem relativ hohen Niveau. Hierbei lohnt sich stets ein genauer Blick auf das Kleingedruckte im jeweiligen Vertrag. Auch den Preisschwankungen des Strommarkts wärst Du nach wie vor ausgesetzt. Das bedeutet für Dich zunehmend höhere Ausgaben und weniger finanzielle Planbarkeit.

Eine vielversprechende Alternative ist die Investition in eine eigene Photovoltaikanlage auf Deinem Dach. Damit erzeugst Du einfach selbst Deinen Strom: Nachhaltig, smart und völlig kostenlos. Und für den Ökostrom, den Du nicht selbst verbrauchst, bekommst Du eine auf 20 Jahre festgelegte Einspeisevergütung. Dank der Ersparnis an Stromkosten und des Gewinns durch den eingespeisten Strom winkt Dir selbst bei vorsichtiger Kalkulation eine Rendite von 3 – 4 %. Das zeigt eine Studie der HTW Berlin und das bestätigen auch die Expert*innen von Finanztest.

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