Was bringt die „Solar Cloud“?

Je nach Lebensstil der Besitzer*innen produziert eine Photovoltaikanlage nicht immer dann Strom, wann er am dringendsten für den Eigenbedarf gebraucht wird. Oder sie produziert zeitweilig mehr Strom, als selbst verbraucht oder gespeichert werden kann – schließlich sind auch die Kapazitäten eines Photovoltaikspeichers begrenzt. An diesem Punkt setzt die Solar Cloud an. Hier liest Du, was eine Solar Cloud ist, wie sie funktioniert und für wen sich Strom-Cloud-Tarife eignen.

Die Strom-Cloud: Alternative & Ergänzung zu Batteriespeichern

Das Konzept der Strom-Clouds ist dem von virtuellen Speichern nachempfunden. Bilder, Musik, Dokumente – alle möglichen Daten können heutzutage digital gespeichert und verwaltet werden, sodass jederzeit von überall darauf zugegriffen werden kann. Ganz so funktioniert das mit dem selbst produzierten Strom allerdings nicht. Daher ist die Bezeichnung Solar Cloud etwas irreführend. Strom lässt sich nicht im eigentlichen Sinne „virtuell“ speichern, sondern nur physisch – zum Beispiel in Batteriespeichern.

Dennoch haben sich smarte Köpfe und Unternehmen das Ziel gesetzt, ein Konzept zu entwickeln, das als Alternative und Ergänzung zu den herkömmlichen und immer leistungsstärkeren Batteriespeichersystemen dienen kann. Inzwischen gibt es viele verschiedene Anbieter und Lösungen. Wenn Du Dich für die Nutzung einer Photovoltaik-Cloud interessierst, ist es ratsam, Angebote sorgfältig zu vergleichen, um das passende für Deine Bedürfnisse zu finden. Nicht jede Cloud ist für jede*n PV-Anlagenbetreiber*in wirtschaftlich sinnvoll.

Wie funktioniert die „Strom-Cloud“?

Vorwiegend sollte das Ziel sein, den selbst produzierten Strom auch selbst zu nutzen – genau dafür schaffst Du Dir die Photovoltaikanlage ja an. Bist Du Teil einer Energie-Cloud, speist Du Deinen nicht genutzten Strom wie gewohnt in das öffentliche Netz ein. Normalerweise würdest Du dafür nun vom Netzbetreiber eine Vergütung in Form der Einspeisevergütung erhalten. Leider ist diese mit den Jahren immer weiter gesunken und bleibt trotz jüngster Erhöhungen auf einem relativ niedrigen Niveau.

Entscheidest Du Dich für die PV-Cloud, ist es für gewöhnlich so, dass Du diese Vergütung an Deinen Cloud-Anbieter abtrittst. Dafür wird jedoch der überschüssige Strom für Dich „gespeichert“. Aber was bedeutet das eigentlich?

Es ist nicht so, dass Du und die anderen Mitglieder der Cloud den gemeinsamen Speicher füllen, um Deinen Strom je nach Bedarf wieder aus diesem Speicher zu ziehen. Für ein solches System bräuchten die Anbieter ein eigenes Stromnetz und müssten den Strom über längere Zeit speichern können, sodass auch im Winter genug Strom zur Verfügung steht. Das wäre in der Praxis nicht machbar und auch nicht sinnvoll.

Vielmehr geht es darum, dass Du und die anderen Cloud-Mitglieder günstigen und nachhaltigen Strom auf dem eigenen Dach produziert und in das Stromnetz einspeist. Im Gegenzug steht Dir die gesamte Menge an Strom zu, die alle anderen Cloud-Mitglieder produzieren. Du legst Dir also ein virtuelles Guthaben an. Den Reststrom beziehst Du als Cloud-Mitglied weiterhin aus dem Netz. Was also passiert, ist dass sich Dein virtueller Speicher bzw. Dein Guthaben beim Einspeisen erhöht. So häufst Du beispielsweise im Sommer, wenn Deine Anlage viel Strom produziert, einen Puffer für den Winter an und kannst dann das Guthaben für den Reststrom-Bezug verwenden. 

Solar Cloud Anbieter – verschiedene Angebotsmodelle

Je nach Anbieter hast Du entweder eine Flat mit einem vorher festgelegten Maximalbezug oder eine Art „Stromkonto“, von welchem Du die Menge an eingespeistem Strom wieder abrufen kannst. Einige Anbieter bieten auch einen prozentualen Puffer an, falls Du mehr verbrauchen solltest, als Du einspeist. Das Modell ist gut für die Umwelt: Letztendlich beziehst Du zwar nicht ausschließlich Solarstrom aus dem Netz, unterstützt aber das Einspeisen von Solarstrom in das öffentliche Netz. Zusätzlich ist es bei Cloud-Tarifen üblich, dass der Strom, den Dir der Anbieter zur Verfügung stellt, zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Für wen ist die Solar Cloud interessant?

In folgenden Fällen kann eine Strom-Cloud für Dich interessant werden:

  • Dein Strompreis wurde kürzlich erhöht oder eine Erhöhung steht bevor
  • Du möchtest unabhängig vom klassischen Strommarkt sein und Strom selbst produzieren
  • Du möchtest ausschließlich erneuerbare Energien beziehen
  • Statt der geringen Einspeisevergütung möchtest Du lieber Dein Stromkonto füllen
  • Deine PV-Anlage produziert im Sommer deutlich mehr Strom als Du verbrauchen und speichern können

Egal aus welcher Motivation heraus Du Dich für eine Cloud interessierst: Die Strom-Cloud sollte Dir auch einen finanziellen Vorteil bieten. Darum ist es, wie auch bei jedem Stromvertrag, ratsam, verschiedene Möglichkeiten miteinander zu vergleichen.

Beachte dabei auch, dass es sich steuerlich nicht um einen zeitversetzten Eigenverbrauch handelt. Stromlieferung und Strombezug werden als zwei getrennt voneinander stattfindende Vorgänge gesehen. Die Kosten für den Rückbezug können nicht als Aufwände für die Photovoltaikanlage geltend gemacht werden und es ist kein Vorsteuerabzug für diese Beiträge möglich.

Da der Preis der Cloud von Stromverbrauch und Anlagengröße abhängt, findest Du auf den meisten Seiten von Cloud-Anbietern zudem keine konkreten Preise. Um sich einen Überblick zu verschaffen, solltest Du Dir also mehrere Angebote einholen und mit Deinem aktuellen Stromtarif vergleichen.

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