Mehr Sonne im Herzen als am Himmel?
Nein, so drastisch ist es nicht. Auch wenn Thüringen (1.970 Stunden), Niedersachsen (1.940 Stunden) und Schleswig-Holstein (1.910 Stunden) über das Jahr gesehen rund 200 Stunden weniger Sonnen hatten als andere Bundesländer, kommen sie doch auf deutlich über fünf Stunden direkten Sonnenschein am Tag. Das lohnt sich, sowohl fürs Gemüt als auch für den eigenen Solarstrom. Denn Deine eigene Solaranlage produziert auch bei indirekter Sonneneinstrahlung Strom. So lohnt sich Deine PV-Anlage zur Miete oder zum Kauf auch an bewölkten Tagen für Dich.
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Zwei Seiten der Medaille: Die Folgen der hohen Zahl an Sonnenstunden
Die südlichen Bundesländer wie Baden-Württemberg , das Saarland und Rheinland-Pfalz lagen auch 2022 bei den Sonnenstunden ganz vorne. Das klingt zumindest nach einer guten Nachricht für alle Liebhaberinnen deutscher Weine. Oder? Leider nicht nur, denn neben reichlich Sonne brauchen Rebstöcke auch ausreichend Niederschlag, um zu gedeihen und hochklassige Weine zu liefern.
2022 hatte jedoch nicht nur sehr viele Sonnenstunden, es war auch ungewöhnlich warm und trocken: Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 10,5°C im Jahresmittel und Hitzewellen bereits ab Mai war Deutschland teilweise ein Glutofen. Das Wetter belastete viele Menschen gesundheitlich, nicht zuletzt durch zahlreiche tropische Nächte, in denen die Temperatur nicht mehr unter 20°C fiel.
Zudem blieb oft die ersehnte Abkühlung in den mehr als 12.000 Badeseen Deutschlands aus: Die anhaltende Trockenheit über die Sommermonate hinweg führte zu Niedrigwasser in vielen Gewässern, bis hin zum teilweisen Erliegen des Schiffsverkehrs auf dem Rhein, dem wichtigsten Wasserverkehrsweg Deutschlands.
Die vorherrschende hohe Wassertemperatur bedingte das Austrocknen von Altarmen und ganzen Gewässern. Sie gefährdete zudem die wichtigen Biotope im Wasser und im Uferbereich. Expert*innen wie vom NABU betonen die fatalen Folgen für zahlreiche Lebewesen wie Wanderfische und Brutvögel, aber auch für ganze Ökosysteme wie die zur Flutabwehr wichtigen Auenwälder.
Viel Licht und hohe Temperaturen bewirken zudem in vielen Gewässern eine intensive Algenblüte bis hin zum „Umkippen“ (Eutrophierung). Auch das verheerende Giftunglück in der Oder, das die Fauna und Flora des Grenzflusses hinwegraffte, wurde durch das extrem warme und trockene Wetter verstärkt. Die Ursache war die illegale Einleitung von Salzen in den Fluss, das gemeinsam mit viel Sonneneinstrahlung und hohen Wassertemperaturen zur explosionsartigen Vermehrung von Brackalgen führte. Zeitgleich führte der niedrige Wasserstand zu einer noch höheren Konzentration der Toxine im Wasser.
Ausblick: Klimawandel + El Niño = heißer und trockener
Auch in Mitteleuropa und Deutschland zeigen sich also immer mehr die Folgen des menschengemachten Klimawandels: Es wird immer heißer und trockener – und jetzt kommt noch El Niño.
Die letzten drei Jahre herrschte La Niña im Pazifik, der immerhin ein Drittel der gesamten Erdoberfläche bedeckt. Mit diesem „Mädchen“ genannten Klimaphänomen geht eine Abkühlung des größten Wasserkörpers unseres Planeten einher, die auch die globale Temperatur deutlich beeinflusst.
Jetzt aber zeigen die Wetterdaten, dass wieder El Niño Jahre anstehen. Diese haben gewaltigen Einfluss, wie unter anderem deutlich höhere Temperaturen in der südlichen Hemisphäre und damit auch global. Das Wechselspiel zwischen El Niño, Normalphase und La Niña ist Teil der El Niño Southern Oscillation und beeinflusst über Fernwirkungen auch das Wetter hier in Deutschland. Eine Expertin des Deutschen Wetterdienstes bringt es auf den Punkt, was eine kommende El Niño Phase im Zusammenhang mit dem Klimawandel bedeutet: