Unser neuer CEO Christian Arnold: „Energiewende? Nicht schnacken, sondern machen!“

Volle Kraft voraus für den nächsten großen Schritt: Unser neuer Geschäftsführer und CEO spricht über seinen Werdegang, sein Lebensmotto und seine Vision für EIGENSONNE. Und natürlich auch über selbstgemachte Musik, seine Freude an Direktheit und wer der Mensch hinter dem Jobtitel ist.

„Es macht mir große Freude, etwas Handfestes zu gestalten. Die Energiewende ist das: konkret und mitten im Leben aller Menschen.“
– Christian Arnold, CEO EIGENSONNE

Lieber Christian, seit Anfang Juli hast Du die Rolle als CEO bei EIGENSONNE inne. Herzlich willkommen! Wie ist Dein Eindruck nach den ersten Wochen bei uns?

Es ist ein ganzer Blumenstrauß an Eindrücken! Jetzt, wo ich mittendrin bin, ist das erste Willkommen sehr erfrischend und sehr herzlich. Was mich gleich begeistert: Wir reden alle nicht um den heißen Brei herum. Stattdessen werden Themen direkt adressiert, so kommen wir direkt inhaltlich zur Sache und ins Machen.

Zugleich erreichen mich viele Fragen: Was hast Du vor, was ist Deine Agenda? Dabei nehme ich eine starke Bereitschaft wahr, sich zu entwickeln und zu verändern.

Wie oft hat man die Chance, Dich live im Berliner Hauptquartier zu treffen?

Die Chance ist relativ hoch. EIGENSONNE hat für mich Priorität. Daher bin ich vier Tage in Berlin im Hauptquartier, immer Montag bis Donnerstag.

Ich plane auch, andere Standorte zu besuchen. Ich möchte die Hotspots in Deutschland kennenlernen und vor allem auch in direkten Kontakt mit unseren Kunden und unseren bundesweiten Montageteams kommen.

Also Dein Montag bis Donnerstag gehören EIGENSONNE. Und am Freitag …

… bin ich weiterhin für die EWE tätig als Chief Innovation Officer. Dort ist es meine Aufgabe, Investitionen in neue Geschäfte zu verantworten und zu entwickeln. EWE geht als Investor strategisch vor: Wir glauben an die Dekarbonisierung und sind uns unserer Verantwortung als Energieversorger bewusst. Die Rolle des Energieversorgers ändert sich stark und uns ist dabei klar, dass wir alle die nötigen Veränderungen nur als Teil eines großen Ökosystems schaffen werden.

Was genau ist dabei Deine Aufgabe?

Kurz gesagt: Neue Spieler auf dem Markt zu finden und zu entwickeln. Aus dieser Aufgabe heraus kenne ich auch EIGENSONNE seit Jahren sehr gut, aber auch einige andere Unternehmen wie Bullfinch, be.storaged oder BEENERA.

„Priorität hat für mich EIGENSONNE!“
– Christian Arnold, CEO EIGENSONNE

Gleichzeitig CEO von EIGENSONNE und Chief Innovation Officer von EWE zu sein, das klingt nach einem Spagat?

Ja, das ist definitiv ein Spagat! Priorität hat für mich EIGENSONNE, hier möchte ich die nächste Phase des Unternehmens mitgestalten und gemeinsam mit den Kolleg*innen angehen. Bei EWE wiederum habe ich ein gutes, eingespieltes Team, das mich vertritt. Das passt alles sehr gut.

Wie sieht die nächste Phase bei EIGENSONNE aus?

Wir als EIGENSONNE haben die Tage als Start-up hinter uns. Als ein Scale-up mit mehr als 450 Mitarbeitenden sind wir de facto ein mittelständisches Unternehmen.

Wenn man so ein Unternehmen from scratch aufbaut, bedeuten Wachstum und Wachstumszyklen auch immer, dass man Dinge kontinuierlich nachziehen muss. Dabei gilt es eine Form von Optimierung und Professionalisierung zu fahren. So ist es unsere Aufgabe gegenüber den aktuellen und künftigen Investoren unter Beweis zu stellen, dass wir unser Geschäft, also unser Fundament des Solarteurs, auch effizient beherrschen.

Dabei sind wir in Deutschland in einem herausfordernden Marktumfeld. Neben der intensiven Konkurrenz spielt auch die teilweise durch die Politik verursachte Verunsicherung bei unseren Kundinnen und Kunden eine große Rolle.
Klar ist aber: EIGENSONNE hat alle Voraussetzungen, um sich in diesem Markt zu behaupten.
Unsere Aufgaben in der nun kommenden Phase bilden einen klaren Dreiklang:

  1. Wir werden unsere eigene Profitabilität aufzeigen,
  2. mehr Resilienz entlang der Wertschöpfungskette und Stabilität entwickeln und
  3. unsere Kreativität nutzen, um den Menschen in dieser Demokratisierung der Energiewende etwas Handfestes bieten zu können.

Etwas Handfestes?

Ja, handfest im Sinne von greifbar, erlebbar und einfach. Eine der größten Innovationen der Energiewirtschaft war und ist, dass der Strom einfach und nutzerfreundlich aus der Steckdose kommt. Man könnte sagen „plug and play“: Niemand muss verstehen, was dahinter passiert.

Heute ist das anders. Wir alle müssen Teil einer nachhaltigen Energieversorgung werden, die uns oft als kompliziert verkauft wird.
Ich denke, das muss nicht sein: Darum liebe ich die Ambition von Eigensonne „Solar einfach machen“.

Ob Solaranlage, Wechselrichter oder Speicher, es ist unsere Aufgabe, diese greifbar, erlebbar und einfach für unsere Kunden zu gestalten. Immer, wenn wir mit den Menschen sprechen, sollen sie verstehen, dass etwas Komplexes nicht kompliziert sein muss. Eben “Solar einfach machen”.

Das ist das, was ich bei EIGENSONNE vorgefunden habe und was mich auch immer wieder begeistert. Nun gilt es, dies im Sinne eines industrialisierten Unternehmens auch in der richtigen Qualität und Beständigkeit liefern zu können.

Und Investoren …

… wollen all das sehen und bringen als Partner so viel mehr als nur „mehr Geld“ mit. Ich freue mich auf unsere aktuelle Finanzierungsrunde und weitere Entwicklung. Und auf unser neues EIGENSONNE Büro in Berlin Charlottenburg ebenso!

Was hat Dich am meisten daran gereizt, bei EIGENSONNE einzusteigen?

Da gab es nicht den einen Grund. Ich bin fest vom Geschäftsmodell von EIGENSONNE überzeugt. Wir gestalten hier die Zukunft der Energieversorgung. Ich würde sogar sagen, es entsteht gerade eine neue Utility Klasse – und das ist das, was ich bei EIGENSONNE vorfinde und auch bei unseren Mitbewerbern beobachte. Wir sind ein Stück weit dabei, eine ganz neue Industrie zu designen. Und das begeistert mich! Ich bin überzeugt, EIGENSONNE kann und wird ein starker Player sein.

Unser Vorteil: Wir kommen ohne den schweren Rucksack traditioneller Unternehmen. Unsere Kombination aus digitalen Fähigkeiten, Datengetriebenheit und Kreativität ermöglicht es uns, mit einer Customer Centricity zu agieren, die ihresgleichen sucht. Da haben wir eine starke Mission, eine gute Strategie und super viel Talent in unser Organisation.

Das Feld ist bestellt: Der Weg in die Dekarbonisierung ist festgelegt und wir werden ihn in Deutschland und in Europa nicht wieder zurückdrehen. Da sind wir schon ein Fingerzeig für das, was auch international passieren wird. Teil dieser Reise zu sein, hat mich immer begeistert und war ein Grund, warum ich immer nah dran an EIGENSONNE war. Darum war es für mich auch keine Frage, jetzt diesen Schritt zu gehen und diesen Weg mitzugestalten.

Meine Werte sind Mut und Demut.
– Christian Arnold, CEO EIGENSONNE

Das freut uns! Wie zeigt sich dieser Gestaltungswille in Deinem Führungsstil?

Ich bin ganz ehrlich: Meine Werte sind Mut und Demut.

Mut und Demut?

Mut bedeutet für mich, neue Wege zu gehen, Bestehende zu verlassen und Neues auszuprobieren. Dabei hat Mut auch eine persönliche Facette: sich selbst zu hinterfragen und bereit zu sein, auch persönlich zu wachsen. Durch Mut entsteht Innovation: Man geht in den Dschungel der vielen Möglichkeiten und bahnt sich den richtigen Pfad. Manchmal vergisst man über die aktuellen Herausforderungen, was alles schon geschafft wurde. Da lohnt sich der Blick auf das Erreichte, um positiv zu bleiben und wieder Kraft zu tanken.

Und Demut?

Liegt für mich auch in der Erkenntnis: All das geht nur gemeinsam mit vielen talentierten Menschen. Wir müssen neugierig bleiben und ein ehrliches Interesse haben, vom Nächsten zu lernen. Dafür brauchen wir eine offene und zugewandte Grundhaltung.

Wir haben über 30 offene Stellen und 1 gemeinsame Mission.

Könntest Du ein wenig mehr über Deinen Werdegang mit uns teilen?

Sehr gerne. Wenn der ein oder andere mich schon bei LinkedIn gesucht hat, wird man vermutlich den Eindruck haben, dass mein Werdegang nicht so geradlinig und erwartbar ist wie sonst üblich. Gestartet habe ich meine berufliche Laufbahn sehr früh und an dieser Stelle gleich ein paar Credits zu meinen Eltern, für die es wichtig war, dass ihre Kinder (vier Jungs) etwas Handfestes lernen, bevor sie zur Uni gehen. Kurzum gestartet bin ich mit einer Lehre auf dem Bau als Maurer. Erstmal was Gescheites lernen und die Arbeitswelt verstehen, das haben sie mir mitgegeben.

Am Anfang war ich davon nicht so begeistert, ich wollte Architektur studieren. Heute bin ich dankbar für diese Erfahrung. Aus meiner Lehrzeit ziehe ich heute noch viel Positives für mich heraus. Ich konnte mit tollen Menschen arbeiten und habe verstanden: Der Erfolgsfaktor auf der Baustelle ist oft nicht der Architekt oder Bauleiter. Sondern der, der Hand anlegt und umsetzt, wie zum Beispiel der Baugehilfe. Das ist für mich eine wichtige Erkenntnis, die mich auch zu Demut inspiriert: Es kommt nicht auf Titel an, sondern auf das, was du kannst und was du einbringst.

Dieser Ansatz hilft auch beim Lösen von Konflikten, ob nun auf der Baustelle oder in einem großen Unternehmen: Jeder denkt, er arbeitet richtig und alle anderen sollten wie man selber arbeiten. Das ist aber nicht der Knackpunkt, sondern wie man zusammen arbeitet als Team zählt.

Wie kamst Du dann vom Bau zu EWE und letztlich zu EIGENSONNE?

Über das Lernen. Der Schlüssel für meinen Weg ist Neugierde. Ich möchte immer mehr wissen, immer mehr lernen, das ist mein Antrieb.
Nach der Lehre studierte ich Bauingenieurwesen, in Deutschland und in den USA. Ich habe auch eine zweite Staatsbürgerschaft, die US-amerikanische. Mit der Energiewirtschaft kam ich während meines Studiums in Kontakt – und bin dabei geblieben. Zuletzt war ich fast zehn Jahre auf der Seite der Energieversorger.

Wie prägen die Lehre und Dein Elternhaus Dich bis heute?

Als Norddeutscher bin ich in einem Umfeld aufgewachsen, was vom Motto geprägt war: Nicht schnacken, sondern machen! Über die Zeit hin hat sich dies für mich zum Lebensmotto entwickelt: „Machen ist wie wollen, nur krasser.“ Es macht mir große Freude, etwas Handfestes zu gestalten und die Energiewende ist handfest, sie ist konkret und mitten im Leben aller Menschen.

Wie entscheidest Du, mit dem Kopf oder dem Bauch?

Mir ist „gut feeling“ sehr wichtig. Ich versuche dann, dieses Bauchgefühl über proof points abzusichern. Da setze ich vor allem auf intensive Kommunikation mit den Menschen und meinem Team. Ich entscheide insgesamt also datengetrieben, aber mit starker emotionaler Komponente. Und agil, damit wir schnell ins Machen kommen. Das zeichnet mich aus.

Spannend! Noch stehen die Zeichen ja auf Neuanfang, aber wie wird ein normaler Arbeitstag für Dich später aussehen?

Diese erste Woche widme ich dem Kennenlernen von Mitarbeitenden und dem Lernen über EIGENSONNE. Wenn es sich eingependelt hat, wird die enge Zusammenarbeit mit dem C-Level und D-Level meinen Alltag prägen.

Ich liebe Menschen und die Interaktion mit ihnen. Darum hoffe ich, im Lauf der Zeit möglichst viele der Mitarbeitenden zu treffen und mal bei einem Kaffee zu reden.

Bringst Du weitere Expertinnen und Experten mit, die unser Team verstärken?

Veränderung und Wachstum entstehen durch Menschen. Das war bei EIGENSONNE bisher so und das wird auch zukünftig so sein. Einen konkreten Plan habe ich noch nicht, dafür ist es auch noch zu früh, aber ich bringe ein großes Netzwerk mit, welches ich gerne mit einbringe. Im Vordergrund steht aber aktuell der Austausch mit der Organisation und das Lernen, was wir bei EIGENSONNE jetzt brauchen. Alles weitere wird folgen.

Wie ist Deine Vision für EIGENSONNE in 2028?

Tolle Frage, aber nicht einfach zu beantworten nach einer Woche. Was ich jetzt schon sagen kann: Wir haben bei EIGENSONNE eine gute Grundlage. Nun geht es neben den zuvor genannten Punkten auch darum, jetzt den richtigen Investor zu finden. Dabei geht es um mehr als nur mehr Geld. Es geht um eine gemeinsame EIGENSONNE Vision, die der passende Partner mit uns gemeinsam in die Skalierung trägt.

Ich sehe EIGENSONNE in fünf Jahren auf jeden Fall mit einer substantiellen Kundenbasis und einem Angebot verschiedener Technologieprodukte, die den Kunden mit auf die Reise in eine nachhaltige Zukunft nehmen. Für mich ist EIGENSONNE ein Blueprint eines DIGITALEN UTILITIES. Was dies bedeutet, finden wir gemeinsam raus.

Abgesehen von der Arbeit, was sind drei Themen oder Dinge, die Dich bewegen?

In erster Linie ganz klar meine Familie: Ich bin verheiratet und wir haben zwei wundervolle Kinder. Die beiden sind Teenager, 16 und 18 Jahre alt. Ich freue mich über jeden Tag mit ihnen. Auch hier gibt es Entwicklungsphasen, immer etwas zu lernen und immer Arbeit an der Beziehungsebene. Das macht mir Spaß!

Eine andere Leidenschaft ist die Musik, weniger wild als bei den meisten bei EIGENSONNE allerdings. (lacht)

Sondern?

Ich spiele die Querflöte und das Klavier. Die Querflöte habe ich damals sogar im Kammerorchester in Bremen gespielt und dabei auch meine Frau kennengelernt. Musik ist meine Passion!

Ansonsten ist es mir wichtig, Menschen zu helfen, denen es weniger gut geht und die nicht im Scheinwerferlicht stehen. Aus diesem Grund bin ich ehrenamtlich in meiner Kirchengemeinde tätig. Dort engagiere ich mich in der Seelsorge und bin in der Trauerbegleitung aktiv.

Vielen Dank für Deine Zeit und den spannenden Einblick, lieber Christian!

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