Wärme- & Energiewende: Das neue Heizungsgesetz und Deine Möglichkeiten

Wärmewende, Energiewende, Solarthermie, Photovoltaik, Wärmepumpe: Schwirrt Dir von all diesen Begriffen auch manchmal der Kopf? Fragst Du Dich, ob Du in eine Wärmepumpe oder eine Photovoltaikanlage investieren solltest? Und wie Du das organisierst und finanzierst? Dann bist Du bei uns richtig! Hier erfährst Du, was die Bundesregierung im neuen Heizungsgesetz beschließen will und welche Optionen Du hast, um Dein Eigenheim klimafreundlich fit für die Zukunft zu machen.

Das Wichtigste zum neuen Heizungsgesetz

Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP hat nach wochenlangem Streit die Eckpunkte des neuen Heizungsgesetzes verkündet. Darin werden die politischen Rahmenbedingungen für die Wärmewende im Gebäudesektor geregelt. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, welche Heizformen künftig noch erlaubt sind und wie die Transformation zu klimafreundlicherem Heizen im Einzelnen aussehen wird. 

Bevor dieses Vorhaben in den kommenden Wochen zum Gesetz wird, stehen noch viele Debatten und Verhandlungen an. Einige Änderungen sind dabei noch zu erwarten. Auch deshalb sind viele Eigenheimbesitzer verunsichert. Wir klären einige der wichtigsten Fragen und ordnen das bisher Bekannte für Dich ein. 

Heizungsgesetz: Was hat es mit den 65 % auf sich?

Diese Zielmarke ist der Kern des neuen Heizungsgesetzes aus dem Haus von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne): Neu eingebaute Heizungen müssen zukünftig zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Wichtig für Hausbesitzer*innen wie Dich: Die Umrüstung alter Heizungen erfolgt erst nach deren individueller Lebensdauer. 

Ab wann genau die Regelung gilt, hängt davon ab, ob es sich um Neu- oder Bestandsbauten handelt – mehr dazu weiter unten. Das finale Aus für Gas- und Ölheizungen steht derweil schon fest: Ab 2045 dürfen Heizungen nicht mehr mit fossilem Gas oder Heizöl betrieben werden. 

Heizungsgesetz: Welche Heizformen sind künftig erlaubt?

Fernwärme

Der Fokus in Städten und Ballungsräumen liegt auf den Fernwärmenetzen. Für Vermieterinnen hat Fernwärme das Potenzial, die kostengünstigste und zugleich klimafreundlichste Alternative zu sein. Denn durch die Kraft-Wärme-Kopplung wird die Energie optimal genutzt, weil zugleich Strom und Wärme produziert werden. Voraussetzung: Es werden erneuerbare Energieträger verwendet. 

Das ist aktuell nicht gegeben, denn viele Heizkraftwerke werden noch mit konventionellen Energieträgern wie Gas oder Kohle beheizt. Wie weit der Weg zur möglichst flächendeckenden Fernwärme ist, zeigt zudem diese Zahl: Erst 13,9 % der deutschen Wohnräume sind ans Fernwärmenetz angeschlossen. Aus diesem Grund ist der Fernwärmeausbau und die Umstellung auf erneuerbare Energie ab 2030 die von der Politik favorisierte Lösung für Städte jeder Größe.

Wärmepumpe

Fernwärme ist für Dich keine Option? Dann kannst Du auf eine Wärmepumpe setzen, wenn Du ein neues Haus baust oder Deine alte Heizung den Geist aufgibt. Eine Wärmepumpe nimmt thermische Energie aus dem Außenbereich auf und überträgt sie auf das Heizsystem eines Hauses. Kommt Dir das bekannt vor? Kein Wunder, denn ein Kühlschrank funktioniert genauso – nur dass hier die Wärme von innen nach außen befördert wird. Für Gebäude ist eine Wärmepumpe eine gute Lösung, um dauerhaft günstig und klimaschonend die Wärmeversorgung sicherzustellen.

Solarthermie

Die Solarthermie ist eine weitere nachhaltige Alternative. Dabei wandeln Solarkollektoren Sonnenlicht in Wärme um. Diese wird teilweise nur für Warmwasser genutzt, kann aber auch die Heizung unterstützen beziehungsweise übernehmen. Oft wird ein solches System Solaranlage genannt, allerdings besteht hier Verwechslungsgefahr: Eine Photovoltaikanlage ist auch eine Solaranlage, sie macht jedoch aus Sonnenlicht Strom, nicht Wärme.

Holz als Heizquelle

Auch die Wärmeleistung eines Kamins oder einer Pelletheizung werden uneingeschränkt auf das 65-%-Ziel angerechnet. Dies ist nicht unumstritten, da besonders die Pelletheizungen Nachteile für Wälder und Klima haben können. Viele Naturschutz- und Umweltverbände sind daher gegen die Einstufung als umweltfreundlich.

Foto: Lilli/stock.adobe.com

Öl & Gas

In einer Kombilösung mit einem der oben genannten Heizungstypen kannst Du eine Ölheizung einbauen, aber diese darf ausschließlich dem Abfangen von Spitzenlast an besonders kalten Tagen dienen. 

Gasthermen können weiterhin sogar als alleinige Heizquelle in Neubauten eingesetzt werden, wenn 

  • sie nachträglich auf Wasserstoff umgerüstet werden können und
  • die Neubauten nicht in Neubaugebieten entstehen. 

Unser Tipp

Egal, für welche Heizform Du Dich entscheidest: Eine gute Dämmung ist das A und O! 

Heizungsgesetz: Ab wann gelten die Regelungen für Neubauten & Bestandsgebäude?

Die Regelungen des Heizungsgesetzes zum klimaneutralen Heizen greifen ab 2024 für neugebaute Gebäude. Heizsysteme in Neubauten müssen dann zu 65 % oder mehr mit erneuerbaren Energien betrieben werden. 

Ende 2026 ist Stand heute der frühestmögliche Zeitpunkt des Inkrafttretens der Regelung für Bestandsgebäude. Dies ist an das Gesetz zur klimaneutralen Wärmeversorgung für Kommunen und einen vorliegenden kommunalen Wärmeplan gekoppelt. Dabei gelten verschiedene Stichtage: Für Großstädte Ende 2026, kleinere Städte und Landkreise haben noch bis Ende 2028 Zeit.

Heizungsgesetz: Meine Heizung ist kaputt, was nun?

Ist Deine kaputte Heizung noch zu retten, gilt ein abgeschwächter Bestandsschutz: Du kannst Deine nicht-klimafreundliche Heizung reparieren und weiterhin betreiben. 

Ist Deine Heizung jedoch irreparabel defekt, gelten die neuen Bestimmungen – sofern in Deiner Stadt oder Deinem Landkreis bereits die Regelungen zur kommunalen Wärmeversorgung in Kraft getreten sind. Dann muss eine der oben geschilderten klimaneutralen Heizformen her. Aber keine Sorge: Dir steht eine großzügige Übergangsfrist für die Umrüstung zu. Bis zu 3 Jahre hast Du dafür Zeit. Es lohnt sich ein Blick auf die lokalen Bestimmungen.

Heizungsgesetz: Gibt es Fördermöglichkeiten für die Umrüstung meiner Heizung?

Ja, bis zu 70 % Förderung für neue Heizungen soll es ab 2024 auf Bundesebene geben. Neben der Grundförderung für eine neue klimafreundliche Heizung (bis zu 30 %)  werden besonders Geringverdiener mitgedacht. So können Eigenheimbesitzer mit einem Jahreseinkommen unter ca. 40.000 € bis zu weitere 30% Fördermittel bekommen. Und wer schnell umrüstet, wird belohnt: Nochmal 20% Klima-Geschwindigkeitsbonus sind drin. Diese drei Förderungen sind kombinierbar bis zu einem Wert von maximal 70% Fördersumme!

Unser Tipp

Weitere Details und häufig gestellte Fragen zu den neuen Regelungen findest Du direkt bei der Bundesregierung.

Wärme- & Energiewende: Was bedeutet das für mein Eigenheim?

Wärmewende & Energiewende: Was ist was?

Heizwende, Heizungswende, Wärmewende? Alle drei Begriffe meinen das Gleiche: Den nachhaltigen Wandel bei der Beheizung von Gebäuden, weg von fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas hin zu erneuerbaren Energieformen. Zu den favorisierten Lösungen gehören hierbei Wärmepumpen und Fernwärme aus erneuerbaren Kraftstoffen. 

Damit ist die Wärmewende ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Hier geht es ganz allgemein um den systemischen Wechsel von einer nicht-nachhaltigen Nutzung fossiler Energieträger und der Kernenergie zu einer nachhaltigen Energieversorgung mit Sonnen-, Wind-, Wasserkraft & Co. Die Energiewende umfasst neben dem Wärmebereich auch die Sektoren Strom und Mobilität.

Nur wenn wir unsere Lebensweise auf nachhaltige und ressourcenschonende Methoden umstellen, können wir den Klimawandel und seine katastrophalen Folgen für Menschen, Tiere, Wirtschaft und Sicherheit zumindest begrenzen. Das wird unter Umständen zunächst teuer für Dich, lohnt sich aber langfristig.

Wie stemme ich die doppelte Investition für mein Eigenheim?

Klar ist, dass auf Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen in Deutschland in den kommenden Jahren einiges zukommt: Die Umrüstung auf eine klimaneutrale Heizung steht über kurz oder lang an. Zugleich führen immer mehr Gemeinden und Bundesländer eine Solarpflicht ein. 

Du fragst Dich, wie Du diese Vorgaben besonders effizient erfüllen kannst? Eine Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaikanlage ist eine vielversprechende Lösung. Dabei profitierst Du von attraktiven Förderungen. Mehr erfährst Du in unserem großen Ratgeber zur Photovoltaik-Förderung sowie zum Thema Wärmepumpe auf den Seiten des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und des Bundesverbands Wärmepumpe.

Talk
Fördertöpfe leer? Nicht bei uns!

Bei EIGENSONNE unterstützen wir Deine persönliche Energiewende jetzt mit 10 % Rabatt auf Deine Photovoltaikanlage: Profitiere von bis zu 3.500 € Solarförderung!*

Wie passen Wärmepumpe und Photovoltaikanlage zusammen?

Topf und Deckel, Yin und Yang, Wärmepumpe und PV-Anlage: Das passt bestens zusammen. Mit Solarstrom vom eigenen Dach kannst Du Deine Wärmepumpe besonders kosteneffizient betreiben. Durch die Eigennutzung des Stroms steigerst Du gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit Deiner eigenen Photovoltaikanlage. Eine Kombination beider Systeme ist also ein echter Gewinn für Dein Konto – und natürlich das Klima! 

Eine Frage, die sich dabei viele stellen: Sollte ich parallel oder zeitversetzt investieren? Im Folgenden stellen wir Dir Vor- und Nachteile der jeweiligen Variante gegenüber.

 

Foto: Igor/stock.adobe.com

Zwei auf einen Streich: Die zeitgleiche Umrüstung auf neue Heizung und PV-Anlage

Ein Abwasch und Dein Haus ist fit für die Zukunft? Klingt gut! Hier die Vor- und Nachteile einer zeitgleichen Umrüstung:

Vorteile

  • Option, alles aus einer Hand zu bekommen
  • Mischung aus Kauf- und Mietmodellen möglich
  • nur Montageteams von einem Anbieter im Haus
  • Bauarbeiten sind insgesamt schneller beendet

Nachteile

  • schwierig, einen Anbieter für beides zu finden
  • zeitgleiche Bauarbeiten auf, im und am Haus
  • hohe Investition auf einen Schlag

Ein Schritt nach dem anderen: Die Energiewende für Dein Haus in zwei Phasen

Starte mit einem der beiden Projekte und ziehe später das andere nach. Ob Du mit der Umrüstung auf Solarstrom vom eigenen Dach oder mit einer Sanierung Deines Heizsystems anfängst, machst Du am besten von den baulichen Voraussetzung bei Dir daheim und Deinen eigenen Wünschen abhängig. Momentan ist noch vieles unklar bei der Wärmewende, während die politischen Rahmenbedingungen für die Energiewende im Gebäudesektor und die damit verbundenen Fördermöglichkeiten bereits gut geregelt sind. 

Vorteile

  • Notwendige Investition verteilt auf zwei Projekte
  • Mischung aus Kauf- und Mietmodellen möglich
  • Du nutzt die Wartezeit auf neue Vorgaben und Fördermittel sinnvoll
  • Du profitierst voraussichtlich von erhöhtem Wettbewerb und sinkenden Preisen bei klimaneutralen Heizsystemen

Nachteile

  • wahrscheinlich Zusammenarbeit mit zwei verschiedenen Anbietern nötig
  • Du verursachst länger klimaschädliche Emissionen
  • die Warteliste bei Anbietern könnte länger werden
Foto: Gorodenkoff/stock.adobe.com

Ist das alles nicht Aufgabe der Politik?

Jein. Bei der Energiewende sind alle gefragt: Politik, Industrie, Privatmenschen. Das dringend notwendige Engagement gegen den Klimawandel betrifft und fordert uns alle. Von der Regierung in Berlin können richtungsweisende Vorgaben kommen, von den Bundesländern Fördermittel, von den Kommunen Beratungen. Aber anpacken? Sollte jeder von uns.

Wie Du als Hausbesitzer*in dabei profitierst? Du machst Dich unabhängig von endlichen Ressourcen mit schwankenden Preisen, sparst gewaltig bei den Kosten für Strom und Heizung und steigerst ganz nebenbei den Wert Deiner Immobilie.

Warum es eilt

Ungeachtet parteipolitischer Grabenkämpfe um die genaue Ausgestaltung des Heizungsgesetzes und Aufmerksamkeitsverschiebungen aufgrund des Krieges bleiben drei Tatsachen unumstößlich: 

  1. Der menschengemachte Klimawandel ist real. 
  2. Je länger wir zögern und je zaghafter wir reagieren, desto schlimmer werden die Klimakrise und ihre Folgen für die Menschheit und die Natur.
  3. Jede und jeder einzelne von uns kann viel gegen den Klimawandel tun – am besten ohne (noch mehr) Zeit zu verlieren. 

Also: Als Hausbesitzer*in liegt der Erfolg der Wärmewende maßgeblich auch in Deinen Händen. Wir unterstützen Dich gerne mit Rat und Tat, damit Deine persönliche Energiewende bequem und einfach gelingt. Hol Dir jetzt unverbindlich ein Angebot für Deine eigene Photovoltaikanlage.

Interessiert an einer Photovoltaikanlage?

Frage jetzt mit wenigen Klicks Dein individuelles Angebot an: Wir melden uns schnellstmöglich bei Dir – kostenlos & unverbindlich.

Bewertet mit von 5, basierend auf 547 Bewertungen.